Auswirkungen und Reaktionen
Seit Ende 2023 hat Pakistan eine umfassende Abschiebekampagne gestartet, bei der rund eine Million Afghanen gezwungen wurden, das Land zu verlassen und in ihre Heimat zurückzukehren. Laut den Behörden geschah dies vor allem aufgrund politischer Spannungen und Sicherheitsbedenken zwischen Pakistan und den Taliban. Viele der Geflüchteten verließen Pakistan freiwillig, aus Angst vor einer zwangsweisen Abschiebung.
Zwangsweise Rückkehr und die Auswirkungen auf die Flüchtlinge
Ein erheblicher Teil der Rückkehrer besteht aus Menschen, die in Pakistan geboren wurden und das Land ihrer Eltern bislang nicht gekannt haben. Die Hilfsorganisation des Roten Halbmonds berichtete, dass viele Flüchtlinge ihr gesamtes Hab und Gut in Pakistan zurückließen und ohne jegliche Grundlage in ihre Heimat zurückkehren mussten. Die zwangsweise Rückführung hat auch Auswirkungen auf das tägliche Leben dieser Menschen, die nun mit den Herausforderungen der Wiederintegration in Afghanistan konfrontiert sind.
Politische Spannungen zwischen Pakistan und den Taliban
Hinter den Abschiebungen steht die zunehmende politische Spannungen zwischen Pakistan und den Taliban. Pakistan wirft den Taliban vor, extremistischen Gruppen Schutz zu gewähren, die von afghanischem Territorium aus Angriffe auf pakistanisches Gebiet durchführen. Dies hat zu einer verschärften Haltung Pakistans geführt, das mit den Abschiebungen Druck auf die Taliban-Regierung ausüben möchte. Islamabad verfolgt mit dieser Maßnahme das Ziel, den politischen Einfluss auf Kabul zu erhöhen und den Druck auf die militanten Gruppen zu verstärken, die Pakistan destabilisieren.
Zukünftige Pläne und die Reaktion der internationalen Gemeinschaft
Langfristig hat die pakistanische Regierung angekündigt, insgesamt drei Millionen Afghanen aus dem Land auszuweisen. Die Taliban in Kabul haben bereits Übergangslager an den Grenzpunkten zu Afghanistan eingerichtet, um die Rückkehrer aufzunehmen. Menschenrechtsorganisationen wie das UNHCR und Amnesty International kritisieren jedoch das Vorgehen Pakistans, da es die Rechte der Flüchtlinge verletzt und zu einem humanitären Desaster führen könnte.